Weißer Turm
Längs der östlichen Stadtbefestigung wurde im Rahmen der Schaffung einer Grünverbindung zwischen Obertor und Main, Überreste des „Weißen Turms“ freigelegt. Manche Fundamentabschnitte der Stadtbefestigung lassen sich bis in das 13. Jahrhundert zurückverfolgen. Die Bauzeit des Weißen Turmes schätzt man Anfang des 15. Jahrhunderts. Er wurde aber nach der Verwüstung im Zweiten Stadtverderben 1563/64 größtenteils ausgebessert.
Der heute erhaltene Turmstumpf mündet in ein unterirdisches Gangsystem, dessen Kelleranlagen sich bis zur Krummen Gasse ausdehnen. Sie stammen aus der Zeit vor 1554. Infolgedessen handelt es sich bei diesem Turm um ein mittelalterliches Bauwerk. Teile der Gänge unterhalb der Schanze wurden erst Anfang des 20. Jahrhunderts von spielenden Kindern entdeckt.
Die ein Meter dicken Mauern des Turmes messen eine Höhe von circa 10,80 m. Jedoch nur etwa die Hälfte des Turmes ragt über dem Boden auf, da der untere Teil versenkt liegt.
Der Name „Weißer Turm“ gibt wohl einen Hinweis auf eine ehemals mit Blei besetzte Turmbedeckung. Das Bauwerk steht neben dem Samtturm, in einer Reihe von Türmen, welche sich an der ehemaligen Schweinfurter Stadtmauer entlang ziehen.