Vier-Röhren-Brunnen

Vier-Röhren-Brunnen

Geschichtsträchtiges Wahrzeichen des Albrecht-Dürer-Platzes ist der Vierröhren-Brunnen. 

Es lohnt sich, näher auf die Geschichte des alten Brunnens, der einst Neuer Brunnen genannt wurde, einzugehen: Der wohlhabende Weinhändler J.V. Werner hatte sich in seinem Testament auferlegt, tausend Gulden für den Bau eines Brunnens auf dem Rossmarkt zu stiften. Als der Weinhändler jedoch nach dem Tod seiner Frau erneut geheiratet hatte, widerrief er das Testament. Der Rat akzeptierte den Verzicht auf die tausend Gulden und legte mit Werner fest, dass dieser zumindest die steinerne Pyramide und das eiserne Gitter anfertigen und aufstellen solle, wozu er sich im Frühjahr 1772 auch einverstanden erklärte. Noch im gleichen Jahr wurde der Brunnen am Rossmarkt errichtet. Da die anwohnenden Bürger sich durch ihn beeinträchtigt fühlten, wechselte er schon bald seinen Standort.

Gegen Ende des 18. Jahrhunderts war der Brunnen, aufgrund des „Auffrierens der Rinne“ unbenutzbar geworden. Zu diesem Zeitpunkt nannte man den Brunnen nach seinem Gründer, dem Bürgermeister Doktor Johann Heinrich Kleibert, „Kleibert-Brunnen“. Zur gleichen Zeit war der „Neue Brunnen im Steinweg“, heutige Schultestraße, der 1577 erstmalig errichtet worden war, vollständig verfallen. Der Rat entschied folglich, diese beiden Brunnen an einem Standort zusammenzulegen. Das Gehäuse des Kleibert-Brunnens wurde heruntergenommen, um den „Neuen Brunnen am Steinweg“ hiermit einzufassen. Seit 1799 waren Gitter und Pyramide am Steinweg. Erst im Jahre 1950 kam der Brunnen an seinen heutigen Platz. Der gegenwärtig bestehende Steinobelisk ist eine Nachbildung in der Brunnenmitte ist eine Nachbildung.

Aus kunstgewerblicher Sicht ist besonders das eiserne Gitter des Brunnens hervorzuheben, das die Sandsteinumfassung der Zisterne krönt. Um das entströmende Wasser in Gießkanne oder Eimer auffangen zu können, sind im Gitter vier im gotischen Eselsrücken schließende Öffnungen vorhanden, unter denen im Brunneninneren eiserne Träger für die Wassergefäße angebracht sind. Eine schlanke vierseitige Pyramide richtet sich stolz in der Mitte des Zisternenachtecks empor. Krönenden Abschluss dieser Pyramide bildet der Zapfen der Zirbelkiefer. In Freien Reichsstädten war dieser häufig auf den dort vorhandenen Bauwerken vorfindbar und symbolisierte oftmals ein Wahrzeichen dieser Städte.

Während des Projektes „Altstadtsanierung“ wurde im Rahmen der Umgestaltung des Albrecht-Dürer-Platzes auch der Vierröhren-Brunnen, der in einem schlechten Zustand gewesen war, berücksichtigt. Der Zirbelkieferzapfen wurde wiederhergestellt, die Gitterumwehrung überholt und eine Wasserumwälzeinrichtung eingerichtet. Es zeigte sich, welch wichtigen Anteil das Projekt „Altstadtsanierung“ zum Erhalt geschichtsträchtiger Denkmäler leisten kann.

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